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Für mich ist dieses Leben eine Entfaltung in vielen Dimensionen. Was tatsächlich in mir passiert, kann ich nicht vermitteln, indem ich Ereignisse oder selbst Erfahrungen beschreibe. Dennoch möchte ich einige Aspekte, die für diese Arbeit relevant sind, hier gern mitteilen.

Als Kind hatte ich eine starke Abneigung zum Sport, war aber sehr beweglich und lebendig. Als Jugendlicher wurde ich sehr intellektuell und entfremdete mich von meinem Körper, und misshandelte ihn mit Rauchen, Trinken, Drogen, Leben auf der Straße etc. Mit 17, bevor ich irgendetwas darüber gelernt hatte, begann ich von Zeit zu Zeit mit meinem Körper zu connecten und mich intuitiv zu bewegen. Ich gab den Impulsen einfach freien Lauf, und spürte die heilsame Wirkung davon. Ich wusste, dass ich in diese Richtung gehen musste, und wandte mich zunächst der Schauspielerei und der Theaterpädagogik zu; mein Interesse war aber mehr in der dortigen Vorbereitungsarbeit - nicht so sehr in der Darstellung, sondern in der Erfahrung; nicht in einer Rolle, sondern im Authentischen.

Mit 19 Jahren sah ich mich während einer Meditation in einer orangenen Halle, mit abgetrennten Armen und Beinen. Eine Schlange wand sich meine Wirbelsäule hinab, und als sie mein Kreuzbein erreichte, biß sie hinein. Der Biss durchzuckte mich, und meine Augen rissen auf. Ich war hier. Total präsent. Dies wies mir die Richtung, und der Antrieb meiner intensiven spirituellen Suche bestand mehr darin, die Energie hier herunterzubringen, als sie hochzuleiten, selbst wenn mir das oft näher lag. Einige Jahre später kam die Große Schildkröte in einen Traum und biss mich gleichzeitig in beide Hände und Füße, um mich darin gehen und handeln zu lassen. Ich lerne noch , wie das geht; die Schildkröte ist eine sehr geduldige Lehrerin.

Ich verbrachte Jahre mit ausgedehnten Reisen. Ich lebte in einem Ökodorf in den spanischen Bergen, reiste mit einer ‚caravana cosmica' durch Brasilien, verbrachte Zeit in buddhistischen Klöstern in Thailand und, natürlich, Indien, wo ich lange Phasen in verschiedenen Ashrams und heiligen Plätzen war, Yoga lernte und eine Ayurveda-Grundausbildung in einem Hospital in Kerala absolvierte. Ich begegnete einigen spirituellen Lehrern. Ich bin sehr mit John de Ruiter aus Canada verbunden.

Ich habe eine Ausbildung zum Bewegungstherapeuten gemacht und verschiedene Bodywork- und Massage-Stile, sowie Atemarbeit, erlernt. Weiter habe ich von verschiedene Methoden der Körperarbeit, wie BodyMind Centering, Alexandertechnik, Feldenkrais, Eutonie u.a., gelernt. Besonders verbunden fühlte ich mich mit Continuum Movement. Was mir jedoch klar wurde ist, dass es gar nicht um das Lernen, Praktizieren und Lehren von Techniken geht, sondern die Essenz davon zu finden, und sich darin zu bewegen. Die innere Dimension des Körpers ist unendlich viel weiter als der äußere Körper. Durch alles was im Körper geschieht, Wohlbefinden und Ekstase ebenso wie Krankheit und Schmerz, können sich tiefe Wirklichkeiten erschließen. Indem ich ganz einfach mit dem Körper bin, schöpfe ich aus dieser endlosen Quelle, aus der immer neue Formen der Erfahrung und des Ausdrucks strömen. Was ich von außen lerne, inspiriert mich dabei, ersetzt es aber nicht.

Bei meiner Arbeitserfahrung in verschiedenen Gesundheits- und Wellness-Einrichtungen begegnete ich vielen gängigen Missverständnissen über den Körper und war oft mit der allgemeinen Ignoranz dem eigenen Körper gegenüber konfrontiert. Um das, was ich zu geben habe, wirklich zu erfahren, bedarf es einer Neugier, Offenheit und Bereitschaft in sich zu tauchen, in ein Bewusstsein zu sinken das tiefer geht als die Sicht des eigenen Denkens. Dann erwacht in der Körperlichkeit eine neue Realität.

Ich weiß, dass diese Arbeit, wie alles im Leben, etwas angehört, das höher, tiefer und feiner ist als mein persönliches Selbst. Anstatt mich durch meine Person anzustrengen um irgendwo hinzukommen oder irgendwas zu erreichen, gab ich alles dem zurück, dem es gehört. Es ist mein innerstes Wesen, das in, mit und durch diesen Körper spielen darf. Dieser innere Raum schwimmt, taucht, forscht, arbeitet und bewegt sich in der physischen Existenz. Es findet durch mich eine Form. Ich darf staunen, wie sich das entfaltet, und es genießen.

Immer wieder werde ich in den Körper hineingezogen. Manchmal geschieht das eher ruhig, auf einer meditativen, energetischen oder visionären Ebene. Manchmal bewegt es sich, atmet, strömt, pulsiert, zuckt, rollt, dreht, spiralisiert, tönt und tanzt durch diesen Körper. Es bringt unzählige Öffnungen und Realisationen mit sich über die wahre Natur des Physischen. Ich weiß immer, dass dies ein Weg ist, dem ich zu folgen habe. Es geht um etwas viel Größeres als die persönliche Erfahrung, einen Körper zu haben. Es geht um das Sein, ums Sein im Körper. Ich tue meine Arbeit als einen Ausdruck dieses wahren inneren Wissens. Ich kann es nicht wirklich verstehen, konzipieren oder kontrollieren, ich kann es empfangen und Instrument dafür sein. Und dasselbe kann ich in anderen entfachen.

In den Tiefen dieses Körpers bin ich der Intimität und Liebe begegnet, die die gesamte Existenz durchdringt. Es ist hier.

Sei darin willkommen, vom ganzem Herzen meines seienden Körpers,

Elian